Hilfe gesucht zu zwei frankierten Wertbriefen der deutschen Kommandantur Kiew

Vor einigen Jahren konnte ich den unten abgebildeten Wertbrief über 300 Mark Wert von der Deutsche Kommandantur Kiew nach Wilna erwerben. Er wurde in Kiew am 5. September 1918 bei der Feldpoststation Nr. 886 aufgegeben und trägt auf der Rückseite einen etwas undeutlichen Ankunftsstempel vom 8. September. Verschlossen ist der Umschlag mit einem schwarzen Siegel der 93. Inf. Brigade. Bei einer Wertangabe von 300 Mark und 28 Gramm Gewicht gibt mir die Frankatur von einer Mark Rätsel auf. Leider fehlt ein Teil der Rückseite, theoretisch könnten weitere Marken sich dort befunden haben.

Brief-Vorderseite
Vorderseite des Wertbriefes über 300 Mark.

Brief-Rueckseite
Rückseite mit Siegel

Jetzt kann ich einen weiteren frankierten Wertbrief der Ortskommandantur Kiew vorweisen, dessen Tarif ich mir ebenfalls nicht erklären kann.

Am 21. November 1918 wurde dieser Wertbrief, diesmal mit 5000 Mark Wert und 145 Gramm Gewicht an die Ortkommandantur nach Riga gesandt. Auf der Rückseite befindet sich das identische Siegel der 93. Inf. Brigade sowie der Ankunftsstempel vom 28. November 1918. Als Frankatur von 7,50 Mark wurde eine Mi. Nr. 91, 95! und 97! verwendet.

Brief-Vorderseite
Vorderseite des Wertbriefes und 5000 Mark.

Brief-Vorderseite
Rückseite

Grundsätzlich galt bei Dienstpostsendungen bei der Feldpost die Portopflicht nur bei gewerbsmäßigen Sendungen, wie z. B. der Bezahlung von Lieferanten, daher die Freimachung. Eine philatelistische Beeinflussung halte ich bei beiden Belegen für unwahrscheinlich, denn als Empfänger wurde jedes Mal nur „An die Deutsche Kommandantur…“ angegeben. Eine Frankatur von zwei Markwerten der Germania Ausgaben, zudem noch mit dem Höchstwert von 5 Mark, habe ich noch nie auf einem Feldpostbeleg gesehen. Mir war bisher nicht bekannt, das die Mi. Nr. 95 und 97 bei den Feldpoststationen geführt wurden.

Nun zu den Fragen:
• Wer kann Aussagen zu den Postgebühren machen?
• Sind weitere Belege bekannt?
• Wofür wurden die Gelder verwendet?

Ralf Graber
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