Mischfrankatur 4 – Vier Farben, drei Ausgaben, ein Aufdruckfehler und ein mit der Flugpost beförderter Oberrand
1. In der ersten Flugpostperiode (5.2.19 bis Mitte Juli 19) war der Flugpostzuschlag von 100 Pfennig für den Brief bis 20g nicht wirklich ein Zuschlag, vielmehr „war im Preis die gewöhnliche Gebühr, der Flugzuschlag und die Eilbestellung enthalten“ (Helmut P. Oechsner: "Die Tarife der Brief- und Paketpost", INFLA Bücherei 12, S. 20).
2. Der am 2.6.19 in Weimar nach Hamburg aufgegebene Brief ist mit MiNr. 84IIa, 102, 104, 105c (2) frankiert. Die Frankatur ist aus drei Ausgaben zusammengesetzt: Germania IV (MiNr. 84IIa), Germania VII (MiNr. 102, 104a) und der 10+5 Pf der Kriegsgeschädigtenhilfe, also der ersten Aufdruckausgabe.
3. Die untere Marke des senkrechten Paares der MiNr. 105c zeigt den markanten und beliebten Aufdruckfehler „für Kriegsbeschadigte“, es fehlt das Umlautzeichen auf dem a!
4. Und dann will ich das verklebte Walzendruck-Oberrandstück keinesfalls vergessen. Von Rainer Wuest, dem ich herzlich für seine Geduld danke, fach- und sachkundig in der Kunst der Notation der Walzenoberränder unterwiesen, meine ich, daß es sich vorliegend um den WOR 1‘4‘1/1‘5‘1 handelt.
5. Geprüft ist der Beleg von Dieter Weinbuch und Michael Jäschke-Lantelme.
Achim Müller