Heiligabend einmal anders
Lieber Leser, ich weiß zwar nicht, wie und wo Sie Heiligabend verbracht haben, aber bestimmt nicht auf dem Postamt. Die unten abgebildete Paketkarte zeigt, dass im Jahr 1913 noch am 24. Dezember während den Abendstunden zwischen 6 und 7 Uhr, also vor über 100 Jahren, in Heilbronn Pakete beim Postamt Nähe Bahnhof entgegengenommen wurden. Als Zielort des Pakets war das ca. 20 Kilometer entfernte Stebbach gemeint. Allerdings hatte der Absender als Adresse „Stebach“ geschrieben, d.h. nur mit einem „b“. Um Verwechslungen und Nachfragen vorzubeugen, vermerkte der Postbeamte „b. Eppingen“. Schließlich gibt es im Westerwald nahe Koblenz einen gleichnamigen Ort in genau dieser Schreibweise.
Die Gebühr betrug bis 75 Kilometer Entfernung 5 Pfennig je angefangenes Kilo Gewicht und damit insgesamt 35 Pfennig.
Die Auslieferung an den Empfänger, hier an die Ehefrau,
konnte erst am 26. Dezember erfolgen, denn am Ersten Weihnachtstag ruhte
landesweit der Paketbestelldienst seitens der Post.
Fazit: Eine einfache Frankatur, aber mit einer schönen Weihnachtsgeschichte.
Ralf Graber